-> Galerie zum Jahresbericht 2011
Bericht über meine Reise nach Addis
(16.12.10 – 23.12.10)
Dieses Jahr war ein gutes Jahr für unseren Verein. Anlässlich einer Dienstreise konnte ich im April 2010 kurz in Addis stoppen und im Dezember 2010 war ich noch einmal für fünf Tage dort.
In Bezug auf die Entwicklung und Zukunftsplanung des Vereins möchte ich euch/Sie auf das Protokoll unserer Jahresversammlung im letzten Dezember verweisen, dass in Kürze zugestellt wird. In diesem Bericht soll es primär um die Entwicklung der von uns geförderten Kinder / Jugendlichen/ Familien gehen.
Wir haben neue Sponsoren gefunden und damit auch die Möglichkeit, neue Kinder / Jugendliche und häufig deren Familienangehörige in unsere Förderung aufzunehmen. Des Weiteren habe ich wieder Vitaminpräparate von Astrid bekommen, die wir an die Familien verteilt haben.
Für das Jahr 2010 wäre besonders die Promotion von Yasin Mohammed an der Universität Hamburg hervorzuheben sowie der Beginn des Studiums von Duke (unser bisheriger Mitarbeiter in Addis). Zum September 2010 hat Duke sein Studium International Business and Management an der FH Osnabrück aufgenommen. Unser neuer Mann vor Ort ist seitdem Mesfen Ababe, ein enger Freund von Duke, den ich persönlich kannte und jetzt im Dezember noch besser kennen gelernt habe. Er ist wirklich ein würdiger Vertreter von Duke.
In Addis ist mir die hohe Preissteigerung für Transport und Lebensmittel aufgefallen, die auf die Abwertung der Landeswährung (Birr) zurückzuführen ist. Mittlerweile bekommt man für 1 ca. 22 Birr.
Mittlerweile haben wir fünf blinde Familienväter und eine blinde Mutter mit Familien in der Förderung, die bislang Betteln gingen. Yasin und Mesfen werden Kontakt mit einem Blindenprogramm in Addis aufnehmen. In diesem Programm werden die Blinden sinnvoll beschäftigt und wir hoffen, dass sie auch ein wenig Geld dafür bekommen.
In Addis habe ich einen äthiopischen Geschäftsmann (Yohannes Megerssa) getroffen, der z.T auch in Deutschland tätig ist. Den Kontakt hat Linda von Alphen (Stewardess Lufthansa) hergestellt, die ihn auf einem Flug nach Addis über unser Projekt informiert hat. Yohannes stellt uns sein Netzwerk mit vielen Verbindungen zu Geschäftspartnern aller Couleur in Addis zur Verfügung. Dies ist eminent wichtig für uns, denn unsere Schützlinge müssen ja nach Abschluss der Schule oder der Universität auch eine adäquate Stelle finden. Und dabei sind die richtigen Kontakte unerlässlich. Yohannes ist im Februar in Deutschland und möchte sich mit mir treffen, um weitere Vorhaben zu besprechen.
Mit Linda van Alphen ist eine sehr engagierte Mitarbeiterin zu uns gestoßen, die zudem durch ihren Beruf (Flugbegleiterin Lufthansa) regelmäßig nach Addis kommt und immer Kleidung etc. mitnimmt und einige Familien besucht und betreut.
Ein weiterer wichtiger Punkt neben einer einfachen Ernährungsberatung ist auch eine Stellungnahme/Beratung unsererseits zum Thema Geburtenkontrolle / Familien-planung. Dies ist natürlich ein sensibler/privater Bereich und wir sollten hier nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber eine Förderung durch unseren Verein sollte nicht in der Konsequenz bedeuten, dass Familien noch mehr Kinder bekommen. Zum Teil leben unsere Familien ja schon mit sechs Personen auf sechs Quadratmeter.
Ich habe auch unangekündigt die Fasilschule besucht und mir alle von uns im April 2010 beschafften Bücher und naturwissenschaftliche Lehrmittel zeigen lassen. Es war alles noch am Platze und wir können den Lehrern dieser Schule vertrauen. Ich habe mit der Direktorin nun über die Einrichtung einer Computerklasse gesprochen. Bedingung von unserer Seite ist, dass die Schule zwei Lehrer fortbildet, sodass sie ein einfaches Computernetzwerk betreuen können. Für schwerwiegende Störungen wird mit dem Lieferanten der Computer ausgehandelt, dass dieser zur Behebung von solchen Störungen zur Verfügung steht. Momentan kümmern sich Yasin und Mesfen um entsprechende Angebote, wobei wir pro Computer (Dell oder entsprechend hochwertiges Material) ca. 600 rechnen müssen. Dieses Vorhaben ist in der Planungsphase und ich werde mich diesbezüglich auch weiter eng mit dem Vorstand abstimmen, vor allem mit dem Kassenwart.
Nun aber zu den Kurzberichten über alle geförderten Kinder / Jugendlichen / Studenten / Familien, wobei die Erläuterungen über neue Kinder / Familien ausführlicher ausfallen.
Wir haben im Jahr 2010 insgesamt 74 Personen unterstützt sowie in die Infrastruktur der Fasilschule investiert.
1. Familie Girma Sisay (6, Eltern, vier Kinder; neu in der Förderung)
Der Vater Girma ist seit seiner Geburt blind und hat ein wenig Geld durch Betteln verdient. Die Mutter Yayesh Negusse ist sehr stark und ist ständig unterwegs, um die Familie durchzubringen. Sie macht bei Nachbarn sauber und übernimmt Hilfsarbeiten aller Art. Die zwei älteren Kinder tragen durch den Verkauf von Lotterielosen zum Familieneinkommen bei. Dennoch reicht es gerade zum Überleben. Sie beklagen, dass sie nicht regelmäßig zur Schule gehen können und dass der Verkauf von Losen Priorität habe. Dennoch ist ihre Leistung in der Schule gut.
Nun fördern wir die Familie und alle Kinder können zur Schule gehen, müssen nicht mehr arbeiten und sie können sich ganz auf die Schule konzentrieren. Natürlich muss jedes Kind nach Alter und Vermögen im Haushalt helfen.
Yeshimebet, w, 13, grade 3, von 58 MitschülerInnen an 10. Stelle
Eyaya, m, 11, grade 3, von 50 MitschülerInnen an 12. Stelle
Yordanos, m, 8, grade 2
Shewaye, w, 4, Kindergarten/Vorschule
2. Familie Asres Manaye (2; Mutter Asres und Sohn Yoseph; neu in der Förderung)
Der Vater ist vor sechs Jahren verstorben. Er hat viele Jahre als Kellner in einem Hotel gearbeitet und sich bescheidene Rentenansprüche erworben. Die will das Hotel jetzt aber nicht an die hinterbliebene Familie auszahlen. Als Ausgleich hat man der Mutter nun einen Job als Reinigungskraft im Hotel angeboten; sie hat angenommen, um mit diesen 150 Birr monatlich (= ca. 13 ) zum Überleben beizutragen. Asres hat nie eine Schule besuchen können und wünscht sich dies sehnlich für ihren Sohn. Der Junge Yoseph hat bislang Lotterielose verkauft und ist trotz des unregelmäßigen Schulbesuchs der 19. beste von 60 in seiner Klasse.
Wir tragen zu den Lebenshaltungskosten bei und ermöglichen Yoseph einen uneingeschränkten Schulbesuch
3. Familie Emebet Ababu (3, Mutter und zwei Kinder; neu in der Förderung)
Die Familie hat bis vor sieben Jahren in der Provinz Shoa im Dorf Dera als Bauern gearbeitet, als der Vater 2003 starb. Zuvor hat die Familie ihre Lebensgrundlage (zwei Kühe) zur Begleichung der Arztrechnungen verkauft und sie hat ihr Glück in Addis gesucht. Hier hat die Mutter Emebet (geb. 1987) die Familie durch Gelegenheitsarbeiten über Wasser gehalten. Beide Kinder Getachew (m, grade 4, 17.09.2000) und seine Schwester Tigist (w, 05.02.2002, grade 2) tragen aber auch durch den Verkauf von Lotterielosen zum Familieneinkommen bei. Auch in dieser Familie reicht es mit 230 Birr monatlich so gerade zum Durchkommen und an regelmäßigen Schulbesuch ist nicht zu denken. Umso erstaunlicher ist es, dass trotz dieser Doppelbelastung Getachew Rang 7 von 45 einnimmt und seine Schwester Tigist Rang 5 von 48. Beide Kinder brennen darauf, sich nun ganz auf die Schule zu konzentrieren. Getachew möchte gerne Pilot werden, Tigist liebt Zahlen und möchte gerne Mathematiklehrerin werden
4. Familie Abebech Work (2, Mutter Abebech und Tochter Hermela)
Hermela (01.05.2003) ist mittlerweile 7 Jahre alt, geht in die zweite Klasse und einer unserer ersten Schützlinge. Nach anfänglichen gesundheitlichen Problemen hat sie sich prächtig entwickelt (s. Photos), das Zeugnis kann sie sicher noch verbessern und ich habe die Mutter ernsthaft darauf hingewiesen.
5. Family Belaynesh Mengiste (3, Mutter Belaynesh, Tochter Kalkidan und Schwester Yalemwork)
Belaynesh arbeitet als Putzfrau im Taituhotel für 150 Birr. Ihre Schwester Yalemwork (geb. 1997) kam vor 2 Jahren vom Lande zu ihrer Schwester in die Stadt und zunächst völlig verschüchtert. Sie hat sich toll entwickelt und geht in die vierte Klasse, wo sie einen guten Platz im Mittelfeld einnimmt. Kalkidan (09.06.2006), die Tochter von Belaynesh, geht in die Vorschule (grade 2).
6. Familie Laketch Amenu (3, Großmutter Laketch, Enkel Tsewon und Meramawit)
Die Großmutter (geb. 1933) hat die beiden Enkel bei sich aufgenommen, nachdem sowohl die Mutter als auch der Vater verschwunden sind. Dank unserer Unterstützung geht Tsewon (15, w) in Klasse 6, Meramawit (6, w) in die 3. Klasse.
7. Family Negussu (4, Eltern und zwei Kinder, Emebet und Hanna)
Der Vater ist blind, die Mutter leidet nach Konsultation eines Augenarztes auch an einem nicht heilbaren Augenleiden. Emebet (geb. Mai 2001) ist grade 4 und auf Rang 15 von insgesamt 53 MitschülerInnen. Emebet möchte gerne Lehrerin werden. Die Mutter fertigt Einkaufstaschen an und erwirbt so ein bescheidenes Einkommen (monatlich ca. 160 Birr). Hanna (geb. 25.06.208) schielt wie die Mutter und sie wird alsbald einen Augenarzt sehen. Frau Negussu ist wieder schwanger und wir werden demnächst sehr vorsichtig mit ihr, aber auch anderen Familien, über Familienplanung reden.
8. Family Emebet Woldemicheal (2, Mutter und Tochter Kalkidan)
Beide leben in Nazreth, ca. 120 km von Addis entfernt. Die Mutter ist HIV positiv aber gesundheitlich stabil. Sie sind erst nach meiner Abreise nach Addis gekommen und sie haben sich über Kleidung und ein Mobiltelefon sehr gefreut. Kalkidan ist in ihrer Klasse (4) auf Rang 20 von 56 SchülerInnen. Kalkidan möchte gerne Ärztin werden.
9. Family Enguday Chane Abebe (2, Mutter Enguday und Tochter Birhane)
Die Mutter ist blind, aber durch unsere Unterstützung nicht mehr auf Betteln angewiesen. Birhane (geb. 12.06.1998) ist ziemlich clever und sie ist die zweitbeste von 63 SchülerInnen in ihrer Klasse (grade 4).
10. Bizunesh Fentahun
Bizunesh ist 21 Jahre alt, hat bis vor zwei Jahren noch auf dem Lande gelebt (bis ihre Eltern verstorben sind) und sie geht deshalb erst in die 10 Klasse. Sie leidet an Epilepsie und verletzt sich bei den Anfällen regelmäßig. Sie liest gerne in der Bibel.
11. Gezatchew Degefu (Akaki Schule; Internat)
Gezatchew (geb. 08.10.1992) ist 18 und er wird in sechs Monaten den zweiten Teil des nationalen Abschlussexamens absolvieren. Die Durchschnittsnoten von teil I des Examens sind so gut, dass er die Universität besuchen kann. Hoffen wir auf ein ebenso erfolgreiches zweites Examen! Gezatchew möchte gerne Arzt werden, er spielt gerne Volleyball und er liebt romantische Romane.
12. Genet Asnake (Esperanza Schule, Internat)
Genet (geb. 17.09.1992) absolviert genau wie Gezatchew das nationale Abschluss-examen und sie möchte gerne Psychologie studieren.
13. Kidist Desalegne (Akaki Schule; Internat)
Kidist (geb. 12.06.1993) ist grade 9. Kidist möchte später gerne Krankenschwester werden. In den Ferien geht sie zu ihrer Tante und kultiviert dort im kleinen Garten Pflanzen.
14. Tirunesh Getahun (Akaki Schule; Internat)
Tirunesh ist 1994 geboren, geht in die 7. Klasse und ihre Familie lebt auf dem Lande in Wollega. Während der Ferien geht sie zu ihrer Familie. Sie liest gerne Zeitung und möchte ebenso wir Kidist Krankenschwester werden.
15. Meseret Tegegnework (3; Mutter Meseret und die Söhne Kidus und Eyob)
Meseret arbeite in der Wäscherei des Taitu Hotels und verdient monatlich 180 Birr. Das reicht weder zum Leben noch zum Schulbesuch der Kinder, aber sie setzt ein Zeichen, dass sie auch etwas Geld verdient.
16. Israel Manaye (2; Universität Mekele)
Israel ist 21 und er schließt dieses Jahr die Universität ab. Er hat Englisch studiert und er wir voraussichtlich an einer Schule als Englischlehrer arbeiten. Für sein Examen haben wir ihm ein gebrauchtes Laptop mitgebracht. Ich konnte ihn selber nicht besuchen (Mekele liegt ca. 1000 km nördlich von Addis), aber ich habe seine Mutter besucht, die durch ein wenig Hausarbeit bei den Nachbarn zum Auskommen beiträgt. Sie ist herzkrank und darf nicht voll arbeiten.
17. Serkalem Erku (2, Mutter Serkalem und Tochter Habil)
Serkalem ist HIV positive, aber sie hat sich gesundheitlich gefangen, sodass sie wieder 200 Birr monatlich als Reinigungskraft verdient. Habil ist 16 Jahre alt und
geht in die 8. Klasse, wo sie die zehntbeste von 55 MitschülerInnen ist. Habil möchte später gerne Architektur studieren oder in einer Bank arbeiten.
18. Mehret Gebreselassie (2, Mutter Mehret und Tochter Bezawit)
Mehret produziert Korbwaren und verdient somit monatlich ca. 150 Birr (= 12 ). Ihre kleine Tochter heißt Bezawit (geb. 07.12.2002) und sie geht in die zweite Klasse. Ihre Leistungen sind sehr gut. Bezawit hat aber – wie so viele andere auch – ein Problem mit den Augen. Sie wird derzeit von einem Augenarzt betreut.
19. Mawucha Gebrekidan
Mawucha ist zwanzig Jahre alt und sie absolviert gerade ein 12-monatiges Catering Training. Sie möchte im Hotelgewerbe arbeiten. Sie will unbedingt arbeiten und ihr eigenes Geld verdienen. Ich hoffe, dass wir sie dank unserer Kontakte zu Yohannes auch unterbringen können.
20. Melesu Tadem Fekadu (4; Eltern und zwei Töchter Lilena and Maklit)
Lilena (9, grade 4) und Maklit (6, grade 2) möchten beide Ingenieur werden. Die Zeugnisse sind vielversprechend: Lilenas Zeugnis ist sehr gut und sie ist auf Rang 12 von 56 MitschülerInnen, Maklits Zeugnis ist ebenfalls sehr gut.
Der Vater war in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt und steht deshalb vor Gericht. Im schlimmsten Fall muss er für ein Jahr ins Gefängnis und dann hat die Familie kein Einkommen mehr. Wir verfolgen den Fall und werden entsprechend handeln.
21. Biruktawit Behailu (3, Großeltern und Nichte; neu in der Förderung)
Biruktawit (geb. 08.11.1994, grade 11) lebt bei ihren Großeltern in Addis. Der Vater ist verschwunden, die Mutter ist seit 2005 tot. Die Großmutter verkauft etwas Gemüse, der Großvater ist Wachmann. Gemeinsam verdienen sie 400 Birr. Biruktawit möchte gerne die Highschool abschließen und Betriebswirtschaft / Volkswirtschaft studieren. Wir übernehmen die Schulgebühren, Kosten für Transport und Schulbedarf.
22. Familie Ademe Tenaw (6, Eltern und vier Kinder: Suwalo, Almaz, Yeshalem, Belay
Der Vater ist blind, die Mutter erzielt ein geringes Einkommen durch den Verkauf von Gemüse. Suwalo (m, geb. 01.06.1995, grade 6) hat vorübergehend das Elternhaus verlassen, um als Tagelöhner ein paar Birr täglich zu verdienen. Mesfen hat ihn überzeugt, dass er durch den Besuch der Schule seine Chancen auf einen anerkannten Beruf verbessert. Almaz (w, 25.12.2000, grade 4) musste früher ihren Vater zum Betteln führen und sie kann sich nun ganz auf den Unterricht konzentrieren. Yeshalem (w, 21.12.1998) und ihr kleiner Bruder Belay (geb. 02.11.2006) sind auch sehr glücklich, dass sie die Schule / Vorschule besuchen dürfen.
23. Woynhareg Debalk
ist 21, arbeitet für einen sehr geringen Lohn (180 Birr) in einem Hotel und sie qualifiziert sich zur Zeit im Bereich Hotelwesen für einen höherwertigen Job in einem internationalen Hotel in Addis. Hierfür wird sie auch noch einen Sprachkurs (Englisch) belegen. Yohannes (Geschäftsmann in Addis) will sich um eine entsprechende Stelle in einem Hotel bemühen.
24. Ahmed Bodiya
Ahmed ist Afar (Provinz Afar im Norden Äthiopiens) und hat das Abschlussexamen in seiner Heimatregion absolviert und möchte die Universität von Asmara besuchen. Er interessiert sich für Mathematik. Wir verhandeln derzeit unseren Beitrag zu seinem Studium.
25. Yared Demilew
Yared (21) studiert Journalismus und Kommunikation and der Universität von Bahar Dar. Yared ist in seinem dritten Studienjahr und wird in 2011 sein Studium abschließen. Hoffen wir auf eine gute Stellung bei einer Zeitung, Rundfunk oder beim Fernsehen!
26. Zenash Derebe (2, Mutter und Tochter Mehret; neu in der Förderung)
Mesfen hat Mutter Zenash (geb. 25.07.1982) mit ihrem Kind (geb. 10.11.2007) in einer verzweifelten Lage angetroffen. Beide lebten unter einer Plastikplane im Dreck am Straßenrand. Zenash ist HIV positiv, aber Mehret Gott sei Dank nicht. Der Vater hat Mutter und Kind vor zwei Jahren verlassen. Mittlerweile haben sie ein schützendes Dach über dem Kopf und die Mutter wird medizinisch versorgt. Mesfen beschafft eine Matratze und eine Wolldecke, denn die Nächte sind in Addis auf ca. 2300 m sehr kalt. Die Mutter hat die Schule nach der vierten Klasse verlassen müssen. Mehret wird nun eine echte Chance haben. Zenash möchte auch zum Lebensunterhalt beitragen und sie wünscht sich einen kleinen Stand mit Gemüse.
27. Yasin Mohammed Yasin
Yasin ist nach seiner Promotion in Politikwissenschaften an der Universität Hamburg
im Dezember 2010 wieder nach Addis zurückgekehrt und er wird an der Universität von Addis arbeiten. Ferner wird er unserem Verein mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Er hat mir gegenüber in einem persönlichen Gespräch bestätigt, dass er seine Förderung zurückerstatten wird.
28. Duke
ist zur Zeit in Osnabrück und er studiert hier an der FH International Business and Management. Duke steht in fast täglichem Kontakt mit Mesfen in Addis und betreut von Deutschland aus unsere Projekte in Äthiopien. Wer möchte, kann jederzeit mit Duke Kontakt aufnehmen ( mesfingesu@gmail.com; Tel. 01778327986).
Duke studiert mit einem DAAD Sandwich Stipendium: 25% (=125) zahlen wir, den gleichen Betrag der Bernward Clasen Verein und 50% der DAAD. Duke lebt im Studentenwohnheim am Jahnplatz und er fühlt sich trotz des kalten und dunklen Winters sehr wohl in Deutschland.
29. Adonay Mesfen (m, 3)
Mesfen war verheiratet und hat einen Sohn. Die Mutter kümmert sich leider nicht ausreichend um das Kind und Mesfen besorgt Lebensmittel im Rahmen seiner Möglichkeiten. Im nächsten Jahr möchte Mesfen das Kind zu sich holen. Als Ausgleich für die intensiven Tätigkeiten für unseren Verein, aber auch wegen der Bedürftigkeit, unterstützen wir Adonay und bezahlen die Vorschule und den Schulbedarf.
30. Familie Mehari Gebremaria (3, Eltern und Tochter Helena)
Im Jahr 2009 erlitt die Famile einen finanziellen Einbruch durch die ständigen Arztrechnungen für Tochter Helena. Ihr Mann Mehari ist ein tüchtiger Schreiner, fand aber nur unregelmäßig Arbeit. Wir haben mit dieser Familie einen neuen Weg beschritten, der möglicherweise aber nicht vom Finanzamt gewürdigt würde. Wir haben dieser Familie ein Startkapital in Höhe der üblichen jährlichen Förderung für eine mehrköpfige Familie (12 X 650 Birr) zur Verfügung gestellt. Mit diesem Geld hat Mehari eine kleine Werkstatt gemietet und ein paar Werkzeuge sowie eine elektrische Säge gekauft. Und es hat geklappt! Mehari kann nun alleine für die Familie sorgen; ich finde dies ist ein gutes Beispiel für Hilfe zur Selbsthilfe.
31. Helen Negusa
haben wir zwei Jahre unterstützt (Ausbildung Hotel und Cateringservice). Sie hat daraufhin eine Stelle in einem Hotel angenommen und dort einen amerikanischen Staatsbürger kennengelernt, den sie dann geheiratet hat. Helen lebt nun in den USA, ist schwanger und lässt unserem Verein zum orthodoxen Weihnachtsfest an diesem Wochenende per e-mail ein herzliches Dankeschön für die Förderung und die besten Wünsche zukommen.
32. Familie Belaynesh Dainon Legesse (4, Mutter Belaynesh und drei Kinder: Mengistu, Woede, Damtew; neu in der Förderung)
Auch diese Familie kam vom Lande nach Addis, als der Vater 2002 starb. Mutter Belaynesh (geb. 16.05.75) verkauft Bohnen, die Kinder Woede (w, 19.04.1998, grade 4; Rang 12 von 44 MitschülerInnen) und Damtew (m, 19.08.2000, grade 3; Rang 3 von 52 MitschülerInnen) verkaufen Lotterielose, der älteste Sohn Mengistu (19.05.1993; Analphabet) arbeitet als Lastenträger. Insgesamt erwirtschaften sie monatlich ca. 500 Birr (ca. 23); das reicht nicht für Unterkunft, Schulgebühren und Schulbücher und Essen. Nun können sich die Kinder auf die Schule konzentrieren!
33. Familie Awake Aelylw (4, Vater Awake und Kinder Sebidv, Endale, Fekadu; neu in der Förderung)
Vater Awake ist 36 Jahre alt und blind. Seine Frau ist vor drei Monaten (Oktober 2010) verstorben und er lebt nun allein mit seinen drei Kindern in sehr ärmlichen Verhältnissen (s. Photos). Awake musste bislang mit 300 Birr monatlich auskommen, die er erbettelt hat. Seit dem Tod der Mutter konnten die Kinder nicht mehr zur Schule gehen. Mesfen hilft zur Zeit bei der Suche nach einer trockenen Hütte und die Kinder können nun wieder zur Schule gehen.
Ich möchte schließen mit einem herzlichen Dankeschön für euer/Ihr Vertrauen und den besten Wünschen für 2011.
Bleiben Sie / bleibt unserem Projekt auch weiterhin gewogen und helfen Sie/ helft bitte bei der Suche nach neuen Sponsoren
Euer / Ihr
Klaus Mummenhoff
Osnabrück, Januar 2011
PS: Die Spendenbescheinigungen für 2010 werden Ende Januar 2011 zugestellt.