34. Familie Behailu

(2; Mutter Fasika und Sohn Eremyas)
Die Mutter Fasika (geb. 1982) arbeitet als Tagelöhner und verdient ungefähr 300 Birr im Monat. Damit kann sie gerade die Miete (250 Birr) bezahlen; für Nahrung bleibt nicht viel. Deswegen kann ihr Sohn Eremyas (geb. 25.09.2006) auch nicht zur Schule gehen. Der Vater lebt nicht mehr. Die Mutter würde gerne als Näherin arbeiten.

Behailu Familie: Mutter Fasika, Sohn Eremyas (04.01.2012)


Besuch Dezember 2012/Januar 2013:
Leider lassen momentan die Augen von Fasika keine Näharbeiten zu und sie arbeitet halbtags als Reinigungskraft. Mesfen wird mit ihr demnächst zum Augenarzt gehen. Sohn Eremyas geht seit September 2012 in die Vorschule. Ein erstes Zeugnis wird im Sommer vorliegen. Eremyas hatte bei meinem Besuch eine offene Entzündung am Kopf (s. Photos und Video auf der homepage) und einen total entzündeten Schneidezahn. Wegen der Dringlichkeit ist Eremyas noch während meines Aufenthaltes ärztlich und zahnärztlich behandelt worden.

Behailu Familie (29.01.2013)


Stand 01.1.2012/29.01.2013


Besuch 10/11.2013

Besuch September/Oktober 2013:
Eremyas hat immer noch ein Problem mit einem Zahn und er wird einen Zahnarzt aufsuchen. Seine Leistungen sind gut. Mittlerweile bestickt die Mutter traditionelle Gewänder und verdient monatlich 450 Birr.


Stand 10.12.2013


Besuch Dezember 2014:
Die Zahnprobleme von Eremyas sind gelöst und Mutter und Sohn geht es gut. Eremyas geht nun in die erste Klasse und seine Leistungskurve vom ersten zum zweiten Halbjahr zeigt nach oben. Die Mutter Behailu näht wieder ein wenig, wenn es Arbeit gibt. Diese Arbeit ist extrem anstrengend für die Augen.

Mutter Fasika und Sohn Eremyas (Dez. 2014)


Besuch Dezember 2015: Mutter und Sohn geht es gut. Eremyas Zeugnis ist nicht schlecht, könnte aber besser sein. Die Mutter berichtet von „schlechten Freunden“, die ihn etwas vom Weg abgebracht haben. Von diesen habe er sich aber nun getrennt.


Besuch Dezember 2016: Die Familie ist aus Kostengründen in einen neuen Raum an der Peripherie von Addis gezogen. Hier sind die Mieten niedriger, aber auch die Transportwege länger. Eremyas kann dieses Jahr erfreulicherweise mit einem besseren Zeugnis aufwarten. Er benötigt ein Mathe- und ein Biologiebuch für die Schule.


Besuch Dezember 2017: Obwohl wir unseren Besuch wiederholt angekündigt haben, teilte uns die Mutter mit, dass sie keine Zeit hätte. Das können wir natürlich nicht so stehen lassen und Yared/Duke werden ihr klar machen, dass ich während meines Besuches in Addis ein enges Zeitkorsett habe und wir unsere Route planen müssen. Ansonsten läuft mit dieser Familie alles nach Plan.


Besuch Dezember 2018: Dieses Mal verlief unser Besuch reibungslos. Mittlerweile lebt die Nichte Habtam (geb. 1998) in der Familie. Sie stammt aus der Provinz Wollo und ist wegen der besseren Ausbildungsmöglichkeiten nach Addis gekommen. Habtam hat zwar das Nationale Examen bestanden, aber die Noten sind für den Besuch der Universität oder eines College nicht gut genug. Wir finanzieren Habtam eine praktische zweijährige Ausbildung zu einer Näherin. Damit findet sie sicher später eine Stelle. Eremyas legt ein erfreuliches Zeugnis vor (Rang 16 von 41) und wir schauen zuversichtlich in die Zukunft.

Ein typischer Besuch


Besuch Mai 2022:
Familie Behailu. Habtam (21 Jahre alt) hat erfreulicherweise ihre Ausbildung am Natio-nal Governmental Center for Sewing erfolgreich abgeschlossen und arbeitet seit einem Jahr entsprechend ihrer Ausbildung an drei Tagen in der Woche in einer Näherei. Das sind gute Nachrichten für uns.

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