Stand: 29.01.2013
Um die Entwicklung unsrer Arbeit darstellen zu können wurden die neuen Berichte unter die alten gesetzt – bitte das Datum zu beachten
(1 = 24 äthiopische Birr)
Liebe Sponsoren, Paten und Förderer unseres Äthiopienprojektes,
ich bin nun aus Addis zurück und möchte Euch/Ihnen Bericht erstatten.
In Bezug auf die Entwicklung und Zukunftsplanung des Vereins möchte ich Euch/Sie auf das Protokoll unserer Jahresversammlung von Dezember 2012 verweisen, dass allen zugestellt wurde. In diesem Bericht soll es primär um die Entwicklung der von uns geförderten Kinder / Jugendlichen/ Familien gehen.
Allgemeines: Die Inflation schreitet fort (30 % offiziell, bis zu 50% inoffiziell für Transport und Lebensmittel; s. Protokoll der Jahresversammlung am 27.11.12) und die Mieten haben sich innerhalb von zwei Jahren verdoppelt. Deswegen habe ich die monatlichen Beträge für die Kinder/Jugendlichen/Familien um 30 % angehoben.
Ab Januar 2013 unterstützen wir insgesamt 121 Personen sowie die Infrastruktur der Fasil-Schule.
Decken und Unterlagen: Da ich in meiner Unterkunft in einem geschlossenen Haus trotz Bett und Bettzeug zunächst nachts frieren musste, habe ich mich bei allen Begünstigten nach den Schlafbedingungen erkundigt. Fast ausnahmslos wurde mir berichtet, dass vor allem die Kinder nachts frieren, dadurch schlecht schlafen und somit am nächsten Morgen in der Schule nicht fit sind. Darauf hin haben diese Familien je eine Matratze/Unterlage und Wolldecke bekommen.
Kleidung: Angesichts der hohen Anzahl Kinder und Jugendlicher reicht die Menge an Kleidung, die ich mit nach Addis nehmen kann, bei weitem nicht aus. Insofern musste ich dieses Mal entsprechende Kleidung (Schuhe, Socken, Hosen/Röcke, Hemden, Pullover, Jacken) aus unserem Etat bezahlen. Hier müssen wir Abhilfe schaffen und wir haben auch eine gute Idee.
Kassenwart Horst fährt alle zwei Monate nach Frankfurt und kann dann zuvor hier in OS gesammelte Kleidung, Mobiltelefone, Laptops etc. nach Frankfurt schaffen. Dort wird es von Linda (arbeitet im Flugbetrieb bei der Lufthansa) in Empfang genommen, über die Lufthansacrew nach Addis gebracht, wo Mesfen die Sachen dann im Vertragshotel der Lufthansa abholen kann. Im Prinzip hat dieser Transport schon so funktioniert, wir müssen aber noch Details (vor allem mit der Lufthansa) klären.
Laptops: Internetfähige, gut erhaltene und nicht zu alte Laptops sollen allen an der Universität und College Studierenden zur Verfügung gestellt werden. Dies ist sinnvoll für ein optimales Studium und spart zusätzlich auch noch Geld, das ansonsten für endloses Kopieren anfällt. Momentan haben wir drei Studenten, im nächsten Schuljahr (September 2013) kommt eine Studentin hinzu.
Als Vertreter von Duke in Addis agiert seit Frühjahr 2011 Mesfen Abebe, ein enger Freund von Duke, den ich persönlich schätzen gelernt habe. Er ist bei allen Familien (vor allem bei den Kindern) sehr beliebt und er engagiert sich sehr für unsere Sache.
Tutorien: Auf der Basis des entsprechenden Beschlusses auf unserer Jahresversammlung (Dezember 2012) sollen alle Kinder an den Schultutorien (Mischung aus Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfeunterricht) teilnehmen. Dies habe ich für alle Familien umgesetzt. Alle SchülerInnen haben diese Nachricht mit Begeisterung aufgenommen, da in der Regel die Eltern Analphabeten sind und den Kindern bei Hausaufgaben und Klausurvorbereitungen überhaupt nicht helfen können.
Begabte SchülerInnen: Wir hatten weiterhin auf unserer letzten Versammlung beschlossen, dass begabte Kinder sollten sie und ihre Familie es wünschen die Akaki- oder Esperanzaschule besuchen können. Beide Schulen (Internate) gehören zu den besten Schulen im Land. Absolventen dieser Schule haben beste Aussichten einen Studienplatz an einer Universität (s. Gezachew 11).
Bücher: Wir haben 20 Amharisch/ English und Englisch/Englisch Wörterbücher bestellt, die den Familien bald ausgehändigt werden. Weiterhin haben wir Fachschulbücher, wissenschaftliche Taschenrechner, Zeichenmaterial u.ä. Schulartikel vor allem für die fortgeschrittenen SchülerInnen und Studierenden angeschafft. Ferner möchten wir gute Literatur auf Amharisch (für die Kinder) und Englisch beschaffen, die unseren SchülerInnen dann im Umlaufverfahren ausleihen und lesen können. Das schult die Ausdrucksweise und verbessert die Englischkenntnisse.
Besuch mancher Familien in meiner Unterkunft in Addis: Mesfen (geschweige denn ich selber) können manche Familien (Masreshen_37, Ayalew_32, Ademe_22, Girma_1) nicht mehr in ihrem Zuhause besuchen, da die Vermieter/Eigentümer sofort Geld wittern und die Miete anheben würden. Wir haben entsprechende Erfahrungen gemacht. Aus diesem Grund haben mich die Familien in meiner Unterkunft besucht.
Wegen des engen Zeitkorsetts konnte ich die Fasilschule erst am letzten Tag besuchen. Leider war die Schule geschlossen. Mesfen war aber vor einigen Wochen dort und hat sich alle von uns im April 2010 beschafften Bücher, naturwissenschaftliche Lehrmittel und die Computer zeigen lassen (s. Video auf unserer Homepage). Es war alles noch am Platze und wir können den Lehrern dieser Schule vertrauen. Die beiden Computerlehrer sind auch noch an der Schule eingestellt: Antena Abraham (24 Jahre alt) hat u. a. Software Engineering an der Universität von Arba Minch studiert, und Samson Beleta (22) hat sich während seines Studiums am TMS College in Addis auf Computer Hardware Maintenance spezialisiert (s. Video).
Nun aber zu den Kurzberichten über alle geförderten Kinder/Jugendlichen/Studenten /Familien, wobei die Erläuterungen über neue Kinder/Familien ausführlicher ausfallen.
Ich behalte in meinen Berichten die Nummerierung der Familien bei, da es wegen der Namensprobleme immer wieder zu Verwechslungen gekommen ist.
Einen Punkt möchte ich noch erwähnen:
Ich habe während meines Besuchs insgesamt 25 neue Personen in die Förderung aufgenommen. Gleichzeitig kämpfen wir mit einer hartnäckigen Inflationsrate von 35 – 50% und darüber. Jetzt gilt es neue Sponsoren/Paten zu finden und ich möchte alle bitten, hier mitzuwirken. Wer möchte, kann natürlich auch seinen monatlichen Beitrag entsprechend anpassen.
Ich möchte schließen mit einem herzlichen Dankeschön für euer/Ihr Vertrauen und den besten Wünschen für 2013.
Bleiben Sie / bleibt unserem Projekt auch weiterhin gewogen und helfen Sie/ helft bitte bei der Suche nach neuen Sponsoren
Euer / Ihr
Klaus Mummenhoff