2. Familie Manaye
(2; Mutter Asres und Sohn Yoseph)
Der Vater ist vor sechs Jahren verstorben. Er hat viele Jahre als Kellner in einem Hotel gearbeitet und sich bescheidene Rentenansprüche erworben. Die will das Hotel jetzt aber nicht an die hinterbliebene Familie auszahlen. Als Ausgleich hat man der Mutter nun einen Job als Reinigungskraft im Hotel angeboten; sie hat angenommen, um mit diesen 150 Birr monatlich (= ca. 13 ) zum Überleben beizutragen. Asres hat nie eine Schule besuchen können und wünscht sich dies sehnlich für ihren Sohn. Der Junge Yoseph hat bis zur Aufnahme in unsere Förderung Lotterielose verkauft und konnte nicht regelmäßig zur Schule gehen.
Seit einem Jahr geht Yoseph nun regelmäßig zur Schule. Im ersten Schulhalbjahr 2011 war er auf Rang 32 von 51 Schülern, im zweiten Halbjahr bereits auf Rang 20; eine deutliche Steigerung.
Besuch Dezember 2012/Januar 2013:
Bei unserem diesjährigen Besuchprogramm habe ich einfach vergessen, diese Familie zu besuchen. Dies mag daran gelegen haben, dass die Familie weit weg von allen anderen lebt. Ich werde entsprechende Informationen nachreichen. Nach Aussage von Mesfen, der im monatlichen Kontakt mit allen Familien steht, ist aber soweit alles in Ordnung.
Manaye Familie: Mutter Asres und Sohn Yoseph (08.01.2012)
Stand 01.1.2012/29.01.2013
Besuch September/Oktober 2013:
Während meiner Anwesenheit in Addis konnten wir diese Familie telefonisch nicht erreichen, erst später konnte Xared mit der Mutter in Kontakt treten. Beiden geht es gut und Yoseph wird bald ein Tutorium besuchen.
Stand 10.12.2013
Besuch Dezember 2014:
Leider haben wir hier einen schwierigen Fall. Yoseph ist nicht versetzt worden und auch sein vorletztes Zeugnis war nicht toll. Es erscheint mir nicht mehr sinnvoll, den Jungen auf eine Schule zu schicken. Wenn wir ihm eine letzte Chance geben möchten, dann empfehle ich eine maximal einjährige praktische Ausbildung. Dies liegt dem Jungen wohl eher und wir werden ihn zunächst nach seinen handwerklichen Interessen und Fähigkeiten fragen.
Besuch Dezember 2015: Yoseph sollte sich für eine einjährige praktische Ausbildung einschreiben und wir haben der Mutter die entsprechende Summe zur Verfügung gestellt. Aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen wurde das Geld von ihr anderweitig verwendet, aber auf drängende Nachfrage hin zurückerstattet. Mutter und Sohn wissen offenbar nicht die Wichtigkeit von Bildung und beruflicher Qualifikation einzuschätzen, so dass es aus meiner Sicht leider keinen Sinn macht, hier weiter zu fördern.